top of page

Gegen den Strom

  • lavieenroute
  • 6. März
  • 3 Min. Lesezeit

Soll man überfrequentierte Destinations wie Barcelona überhaupt besuchen? Wir denken ja, denn diese Stadt ist immer eine Reise wert. Doch vielleicht nicht gerade dann, wenn alle anderen gehen. Zum Beispiel in Februar.


Wir beginnen mit einem Dilemma. Bei La vie en route sind wir uns der Folgen von «Overtourism» mehr als bewusst, dessen Leidtragende zuvorderst die Bewohnenden der jeweiligen Destination sind. Auch an unserer Homebase Zürich spüren wir diese Tendenzen, vor allem getrieben durch die AirBnB-Industrie.
 
Das Problem: Stark frequentierte Reiseziele ziehen aus einem Grund so viele Besuchende an. So wie Barcelona, dessen Reiz auch wir sehr gut nachvollziehen können. Die katalanische Metropole verbindet Wärme, Meer, grossartige Architektur und feine Küche mit guter Infrastruktur, Sicherheit und Sauberkeit.
 
Fantasie: So kann eine Kathedrale aussehen.
ree


Was also tun? Unser Ansatz: Barcelona besuchen, jedoch ausserhalb der Hauptreisezeit. Soll heissen: Mitten im Februar. Denn wir glauben, dass das winterliche Barcelona vielleicht etwas ruhiger ist als mitten im Sommer. Mit weniger Menschenmassen. Und viel weniger heiss.
 
Tatsächlich: Die Temperaturunterschiede verglichen mit dem Abflug in Zürich sind überraschend klein. Wir kommen spät am Freitagabend in der Stadt an, checken ins Hotel ein und beginnen unsere winterliche Erkundungstour am Samstagmorgen. Es ist grau am Himmel, Regen liegt in der Luft.
 
Macht nichts, denn egal, wann man Barcelona besucht, Wärme ist eigentlich immer spürbar. Gerade im Umfeld unseres Hotels, etwas abseits der Ramblas und der Altstadt, scheinen die Bewohnenden der Stadt etwas präsenter zu sein als in den touristischen Hotspots.
 
Unser erster Stopp, ganz in der Nähe unserer Unterkunft, ist die Sagrada Familia, das nach wie vor nicht vollendete Meisterwerk des legendären katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Hier geht unser Plan nicht so gut auf – wir stossen auf viele Reisegruppen und ein spontaner Besuch in der Kathedrale ist nicht möglich, denn Tickets sind auf Tage hin ausverkauft. Doch auch von aussen ist die Sagrada Familia einen Besuch wert.
 
Die Stadt, in der selbst Taxis fotogen sind.
ree


Also lassen wir uns kreuz und quer durch die Altstadt, das «Barri Gòtic», treiben. Hier fragen wir uns, ob Februar nicht vielleicht sogar die beste Reisezeit für Barcelona ist. Denn auch wenn es hier lebendig ist, dieser älteste Teil der Stadt mit seinen engen Gassen wirkt keinesfalls überfüllt. Und das gilt auch für die zahlreichen Cafés und Tapas-Bars.
 
Übrigens: Die vielfältigen Museen Barcelonas sind natürlich auch im Winter offen – gerade wer nicht unbedingt nur wegen des Stadtstrands nach Barcelona kommt, hat also vielleicht im Winter sogar mehr von der Stadt.
 
Würden wir also wieder im Februar nach Katalonien reisen? Ein klares «Ja» – vielleicht sogar lieber als während der Hauptreisezeit!

Ein bisschen Regen stört nicht.
ree


Gut zu wissen

Barcelona ist eine der am häufigsten angeflogenen Destinationen ab Zürich – Swiss und Vueling verbinden die beiden Städte mehrmals am Tag in rund eineinhalb Flugstunden. Wer über Land anreisen möchte, sollte pro Weg etwa 11 Stunden einplanen, sei es mit dem Zug oder mit dem Auto.
 
Unterkünfte gibt es in allen Formen und Farben, wir haben uns dieses Mal für das Hotel Seventy entschieden. Ein schönes Haus, dass etwas abseits der Altstadt liegt und uns mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt hat.
 
Wer Barcelona besucht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf der Suche nach Tapas. Zwei Adressen sind uns besonders in Erinnerung geblieben: Das Taller de Tapas hat alle Klassiker in toller Qualität im Programm; etwas ausgefallenere und immer vegetarische Varianten aus Bio-Produktion bietet das Faire.
 
 
 
 

Comentarios


bottom of page