Montréal – echte Vielfalt
- lavieenroute
- 30. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Eine frankophone Metropole mit amerikanischer Skyline, kunterbunt, multikulturell, vielsprachig, voller Energie und Esprit: Montréal geht unter die Haut.
Es ist Freitagabend in der grössten Stadt der französischsprachigen kanadischen Provinz Québec. Gerade aus dem beschaulichen Ottawa angereist, könnte der Kontrast kaum grösser sein. Menschen unterschiedlichster Hintergründe sind auf der Rue Sainte-Catherine unterwegs, die in der Innenstadt Montréals so etwas wie eine Schlagader bildet. Die Locals wechseln nahtlos zwischen Englisch und Französisch hin und her, mindestens. Die Vielfalt an Sprachen und Subkulturen auf wenig Raum ist verblüffend und scheint sogar das mondäne Toronto zu übertreffen. Montréal ist ein Mosaik, das sich laufend zu verändern scheint.
Von oben gesehen am Samstagmorgen ist das Mosaik eher ruhig. Der Hausberg Mont-Royal ist bevölkert von Eichhörnchen, Jogger*innen und anderen nervösen Wesen und bietet dennoch eine wunderschöne Aussicht auf die Skyline. Schon in der Geschichte war Montréal als Stadt der 100 Türme bekannt, wobei damit wohl eher Kirchen gemein waren als Büro- und Hoteltürme. Wobei die Unterschiede fliessend sind, denn Montréal hat für so manche Kirche eine sinnvolle Verwendung gefunden, sei es als Wohnraum, Club oder Theater.
Türme, aber eher keine Kirchen: Montréal von oben.

Von hier oben zeigen sich auch die Inseln im Sankt-Lorenz-Fluss, deren Verwendung ebenso vielseitig ist wie bei den Kirchenschiffen. Eines der Highlights ist die «Biosphère», ein kugelrundes Museum, das sich auf sehr inspirierende Weise mit Wasser und Umweltthemen beschäftigt. Direkt nebenan liegt übrigens die Rennstrecke, auf der der kanadische Formel-1-Grand-Prix ausgetragen wird. Genau unser Humor.
Vielleicht ist Montréal die nordamerikanische Metropole, die am besten zu Fuss zu erkunden ist. Vom Mont-Royal bis zum Fluss beträgt die Gehzeit etwas mehr als eine Stunde. Unterwegs zu sehen gibt es das grüne Universitätsviertel, die 24 Stunden belebte Rue Sainte-Catherine mit ihren Läden, Einkaufszentren und Pubs, Chinatown, le Vieux-Montréal (den ältesten Teil der Stadt) und schliesslich die Uferpromenade mit ihrem touristischen Angebot inklusive Riesenrad.
Immer was los und gut zu Fuss zu erkunden: Montréal.

Doch Sightseeing geht ja bekanntlich so ziemlich überall – was ist es also, das Montréal zu einem solchen Erlebnis macht? Die Antwort funktioniert in vielen Sprachen: Verve. Es ist ihr Elan, ihr Schwung, die Absenz von Gleichgültigkeit in dieser Stadt. Und natürlich die sehr präsente Frankophonie – und dafür haben wir eindeutig einen Soft Spot.
Mehr frankophones Kanada demnächst an dieser Stelle!
Eichhörnchen, ein fester Bestandteil des Stadtbilds in Montréal.

Gut zu wissen
Montréal ist ähnlich wie Toronto eine internationale und auch interkontinentale Verkehrsdrehscheibe. Die Flugverbindungen nach Europa sind vielfältig, in der Schweiz bedient die Swiss Verbindungen ab und nach Zürich und Genf. Saisonal ist Montréal auch mit Air Transat ab Basel erreichbar. Innerhalb Kanadas bestehen Flugverbindungen in alle grösseren Städte, aber auch mit dem Zug sind die Metropolen im östlichen Kanada gut miteinander verbunden.
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